Für mehr Nachhaltigkeit und um einen Teil des eigenen Strombedarfes zu decken, hat die Stadt Crimmitschau in ein modernes Blockheizkraftwerk im Julius-Motteler-Gymnasium investiert.
Bei der Stromerzeugung in bundesdeutschen Großkraftwerken wird im Durchschnitt weniger als 40 % der eingesetzten Primärenergie in Strom umgewandelt. Der Rest wird als „Abwärme“ über Kühltürme an die Umwelt abgeben. Das Herzstück des Blockheizkraftwerkes im Julius-Motteler-Gymnasium ist ein gasbetriebener Hochleistungsmotor, welcher direkt einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Der erzeugte Strom steht der Eigennutzung zur Verfügung, der Überschuss wird in das öffentliche Netz eingespeist. Auch bei dieser Form der Stromerzeugung entsteht Wärme. Durch diese dezentrale Technik kann die produzierte Wärme direkt vor Ort im Schulgebäude genutzt werden. So können ca. 96 % der eingesetzten Primärenergie gegenüber der herkömmlichen, getrennten Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden.
Somit entstehen aus 1 m³ (11,2 kW/ m³) Gas ca. 3,6 kW Strom und 7 kW Wärme, welche das Schulhaus versorgen.
Die Investition der Anlage lag bei rund 90.000 €, welche zu 80 % aus Fördermitteln gedeckt wurden. Das Julius-Motteler-Gymnasium benötigt im Jahr durchschnittlich 47.000 kWh Strom und 206.000 kWh Wärme, das Blockheizkraftwerk wird diesen Bedarf mit 85 % am Strom und zu 48 % an der Wärme decken. Damit spart die Stadt Crimmitschau ca. 6.100 €/Jahr an Betriebskosten und 17 t/Jahr CO2.
Foto: von links nach rechts
Robby Lehmann (Firma Oswald Meister), Katrin Penzel (amt. Schulleiterin), Uwe Baldszun (Ingenieurbüro BBS GmbH)