Nationale Projekte des Städtebaus - "Revitalisierung des Kaufhauses Schocken"

Historisches

Am 14.05.1928 erfolgte die Grundsteinlegungfür den Bau des Schocken-Kaufhauses in der Badergasse 21 in Crimmitschau. Den Entwurf für das Warenhaus mit Klinkerfassade erschuf der Architekt Bernhard Sturzkopf, ein Schüler von Walter Gropius.
Er reflektierte die Grundsätze des Bauhauses im Warenhaus und plante anschließend das Kaufhaus im Gestaltungsstil des Dessauer Bauhauses.
Am 15.11.1928, nach nur sechs-monatiger Bauzeit, eröffnet das Kaufhaus mit einer Grundfläche von 1863 Quadratmetern. Das Kaufhaus wurde unter verschiedenen Eigentümern und Bezeichnungen als Warenhaus genutzt, bis es am 04.09.1999 seine Pforten schloss. Seitdem stand das Kaufhaus leer.

Zahlen und Fakten

Das Objekt gehört zu den drei einzig erhalten gebliebenen Warenhausbauten im Stil der klassischen Moderne in Deutschland. Bereits 1993 wurde das Gebäude auf Grundlage der Bedeutung als Bau der klassischen Moderne sowie der städtebaulichen, geschichtlichen und baugeschichtlich-architektonischen Bedeutung in die Liste der Einzeldenkmale aufgenommen.

2018 rief der Deutsche Werkbund Sachsen e.V. eine Forschungs­ und Publikationsinitiative mit dem Thema "Der Bauhausstil­ - Markenzeichen des Schocken-Warenhauskonzerns" ins Leben. Bei der entsprechend gestalteten Werkbundausstellung, welche in den Schockenkaufhäusern in Crimmitschau, Oelsnitz/Erz. sowie Chemnitz zu besichtigen war, standen der Architekt Bernhard Sturzkopf sowie das Projekt Kaufhaus SCHOCKEN Crimmitschau im Mittelpunkt. Am 29.08.2019 wurde die Ausstellung in Crimmitschau eröffnet ­- bis Februar 2020 zog sie über 3.000 Besucher an.

Am 24.04.2020 erhielt die Große Kreisstadt Crimmitschau den Zuwendungsbescheid des Bundesinstitutes für Bau-,Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) aus dem Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus 2018/19 für die Maßnahme "Revitalisierung des Kaufhauses Schocken" in Crimmitschau, in Höhe von rund 2,59 Mio Euro.
Bei einer Gesamtausgabe in Höhe von circa 6 Mio Euro beträgt der Eigenmittelanteil der Kaufhaus Schocken Crimmitschau GbR 2,12 Mio Euro. Die Große Kreisstadt Crimmitschau unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 1,29 Mio Euro.
Für das ehemalige Kaufhaus, welches die Kaufhaus Schocken Crimmitschau GbR käuflich erworben hat, ist die Errichtung einer neuen Stadtbibliothek im Erdgeschoss sowie Wohnungen und gewerblichen Einrichtungen in den Obergeschossen geplant
Am 15.04.2021 beschloss der Stadtrat der Großen Kreisstadt Crimmitschau den Weiterleitungsvertrag zwischen der Großen Kreisstadt Crimmitschau und der Kaufhaus Schocken Crimmitschau GbR.

Auf der Grundlage der Beschlussfassung im Stadtrat am 11.03.2021 fand am 20.04.2021 die Unterzeichnung des Mietvertrages für die neue Stadtbibliothek im Erdgeschoss des ehemaligen Schocken Kaufhauses zwischen der Stadt Crimmitschau und der Kaufhaus Schocken Crimmitschau GbR statt.

Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie auch unter: https://www.schocken-crimmitschau.com/