Mit einer gelungenen Festveranstaltung feierte der Förderverein Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau e.V. am Sonntag, dem 12.03.2023, sein 30-jähriges Jubiläum. Den Auftakt bildete das Konzert der Kreismusikschule Clara Wieck in der Schärerei der Tuchfabrik Gebr. Pfau. Zuvor trafen sich die Mitglieder des Fördervereins, um gemeinsam an die Höhepunkte der Vereinsarbeit zu erinnern. 

Am 12. März 1993 wurde der Förderverein gegründet. Seitdem hat der Verein durch Spenden und Fördergelder, aber auch durch eigene Projekte viel zur Entwicklung des Museums beigetragen. So konnten mithilfe des Freistaates Sachsen unter anderem die Fassade des Webereigebäudes und etwa 190 Fenster erneuert werden. Darüber hinaus wurde die obere Hälfte des Schornsteins abgerissen und wieder detailgetreu aufgebaut. „Den ehemaligen Speiseraum der Fabrik hatte unser Verein auf eigene Rechnung in einen ansehnlichen Vereinsraum umgestaltet“, erinnert sich Ulrich Wolf, der mittlerweile auf 28 Jahre Vereinsmitgliedschaft zurückblicken kann und maßgeblich zur Entwicklung des Museums beigetragen hat.

Als kritische Zeit beschrieb Ulrich Wolf die Jahre 2012 bis 2017, als sich die Fördermittelgeber zurückzogen und die Stadt Crimmitschau das Ziel der Errichtung eines Textilmuseums aufgab. Das habe damals die Vereinsmitglieder zwar sehr frustriert, es sei aber zugleich Ansporn gewesen, weiter ansprechende Veranstaltungen, Aktionen und Initiativen zu starten, um das Textilmuseum wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Unvergesslich sei auch die großzügige Spende an den Verein in Höhe von 20.000 Euro von einer ehemaligen Textilmitarbeiterin geblieben. „Ein Projekt war dafür rasch gefunden: die Bergung einer Dampfmaschine aus der Industriebrache Petersstraße 5 und deren Restaurierung“, so Wolf. Mithilfe von Geldern der unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Stadt konnte schließlich das komplette Maschinenhaus erneuert werden.

In diesem Jahr will der Förderverein daran arbeiten, dass auf dem Schornstein ein Storchennest errichtet wird. Und damit nicht genug: „Zum Museumstag im Mai 2023 soll das Café im Außenbereich eröffnen“, freut sich Peggy Wunderlich, die seit zwei Jahren als Geschäftsführerin des Fördervereins fungiert. Gemeinsam mit Torsten Bäz ist sie auch Inhaberin der Firma Sächsische Textilwerke. Beide möchten ihre Manufakturen auf dem Areal der Tuchfabrik Gebr. Pfau ansiedeln und arbeiten gemeinsam mit Museumsleiter Philip Kardel daran, den Museumskomplex in den nächsten Jahren zu einer Begegnungsstätte für Industriekultur, textiles Design, Produktion, Innovation sowie Aus- und Fortbildung weiterzuentwickeln.

Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle dem Förderverein Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau e.V., besonders Frau Peggy Wunderlich und Herrn Ulrich Wolf, sowie den Mitarbeiter/-innen der Tuchfabrik Gebr., unter Leitung von Herrn Philip Kardel.