Rückblick auf die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 2021

Zu Beginn dankte Oberbürgermeister André Raphael den Kameradinnen und Kameraden für ihre geleisteten Dienste. Insbesondere für den Einsatz der zwei Feuerwehrleute am vergangen Freitag, welche zufällig an den Ort eines Autounfalls kamen und geistesgegenwärtig eine Frau aus dem Unfallfahrzeug bargen und ihr damit das Leben retteten, drückte er seine besondere Wertschätzung aus.
„Die von Gemeindewehrleiter Werner Spalerski vorgetragenen Einsatzzahlen und Ereignisse, aber auch das vielfältige Engagement für unser Gemeinwesen machen deutlich, welchen wichtigen Stellenwert die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr in unserer Stadt einnimmt. Allen 356 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr unserer Stadt und der Ortsteile danke ich deshalb auch auf diesem Wege für ihre geleistete Arbeit“, so Oberbürgermeister André Raphael in seiner Rede.

Glückwünsche und Auszeichnungen

Glückwünsche zum Dienstjubiläum nahmen insgesamt 34 Kameradinnen und Kameraden entgegen. Geehrt für 65 Jahre treue Dienste wurden die Kameraden Christian Götze und Horst Göbner. Den Kameraden Bernhard Götz, Lothar Scholz und Hans-Jürgen Thieme wurden das Ehrenkreuz für 60 Jahre treue Dienste des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen verliehen.
Für 50 treue Dienstjahre erhielten die Kameraden Bernd Schürer und Hartmut Schlegel ebenfalls das Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen.

Das Einsatzgeschehen

Das Jahr 2021 zeichnete sich durch ein vielfältiges Einsatzgesehen aus. Dabei ließ der erste große Einsatz nicht lange auf sich warten. Bereits am 16.01.21 wurde die Freiwillige Feuerwehr wegen dem Brand einer Scheune in Dänkritz alarmiert. Hier konnte durch die vorbildliche Zusammenarbeit der Feuerwehren jeglicher Schaden von den angrenzenden Gebäuden des Dreiseitenhofes abgewendet werden. Aus der Großen Kreisstadt Crimmitschau waren die Freiwilligen Feuerwehren Crimmitschau, Frankenhausen und Langenreinsdorf beteiligt.
Ein brennender Topf mit Frittieröl verursachte am 04.02.21 nicht nur einen Wohnungsbrand, sondern machte auch den Einsatz eines Rettungshubschraubers erforderlich. „Der Mieter der Wohnung zog sich bei dem Versuch den brennenden Topf auf den Balkon zu schaffen, schwere Brandverletzungen zu und musste nach Leipzig geflogen werden“, berichtete Gemeindewehrleiter Werner Spalerski und betonte gleichzeitig wie gefährlich Fettbrände und -explosionen sein können.
Die Kategorie „das gab es noch nicht“ wurde mit einem Unfall am 20.04.21 erfüllt, als ein Transporter das Straßengeländer am Schützenplatz durchbrach und in die Pleiße stürzte. Glücklicherweise wurde niemand schwer verletzt, die Bergung des Fahrzeuges gestaltete sich jedoch aufwendig für die herbeigeeilten Einsatzkräfte.
Das Sturmtief Ignatz sorgte für mächtig Wirbel im Oktober 2021. So rückten die Kameradinnen und Kameraden am 21.10.21 zu 24 Einsatzstellen in Crimmitschau und zwei überörtlichen Einsätzen nach Werdau aus. Im Nachgang folgten am 22.10.21 nochmals drei Einsatzstellen in unserer Stadt sowie ein überörtlicher Einsatz in Werdau. Besonders zu spüren waren die Auswirkungen des Sturmtiefs in der Kirschbergstraße. Von einem Mehrfamilienhaus stürzten große Teile der Flachdacheindeckung auf die Straße, dabei wurde ein kompletter Schornstein mitgerissen. Des Weiteren wurde eine der beiden großen Linden vor dem Friedhofseingang im Stammansatz angerissen. Das Fällen des Baumes konnte erst nach abflauen des Sturmes mit Hilfe des städtischen Bauhofes durchgeführt werden.
Ein Einsatz der zeigt, dass die Feuerwehr in allen Situationen hilft, ereignete sich am 25.11.21 auf dem Parkplatz vor dem Restaurant Forsthaus. Alarmiert durch die besorgte Mutter, eilten die Kameraden zum Einsatzort, wo die kleine Tochter im verschlossenen Auto saß. Nachdem der Autoschlüssel nicht auffindbar war, zerstörten die Einsatzkräfte die Autoscheibe, sodass die Mutter ihr Kind wohlbehalten in die Arme schließen konnte.

Insgesamt absolvierten die Freiwilligen Feuerwehren unserer Stadt und der Ortsteile 196 Einsätze im Jahr 2021. Dabei wurden durch 1489 beteiligte Einsatzkräfte insgesamt 1478,75 Einsatzstunden geleistet. Der Dezember war mit 8 Einsätzen der ruhigste Monat. Der Oktober hatte mit 49 die meisten Einsätze, wovon allerdings allein 24 Einsätze und zwei überörtliche Einsätze durch das Sturmtief Ignatz verursacht wurden. Die 196 Einsätze gliedern sich in 14 Brände, 128 technische Hilfeleistungen, 7 Einsätze bei denen die Feuerwehr nicht mehr tätig werden musste und 25 Fehlalarme, davon 17 durch Brandmeldeanlagen und 7 blinde Alarme. Es gab keine böswillige Alarmierung.

Positiv blickte die Gemeindewehrleitung auch auf die Entwicklung der Jugendfeuerwehr zurück. „Zahlenmäßig sind in den Jugendfeuerwehrabteilungen jetzt 81 Kinder und Jugendliche, was einem Zuwachs von 5 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit konnte das kontinuierliche Wachstum unserer Jugendfeuerwehr fortgesetzt werden“, berichtet Gemeindewehrleiter Werner Spalerski.

Unbestrittener Höhepunkt des Jahres 2021 war die Übergabe des neuen Gerätehauses in
Langenreinsdorf am 03.09.21. „Im Vergleich vom alten zum neuen Gerätehaus kann man hier sicher von einem Quantensprung sprechen“, betonte der Gemeindewehrleiter und bedankte sich gleichzeitig bei dem Landratsamt Zwickau, dem Freistaat Sachsen als Fördermittelgeber, der Stadtverwaltung und den beteiligten Baufirmen. Mit dem neuen Gebäude haben die rund 65 Kameradinnen und Kameraden nicht nur ein modernes Feuerwehrgerätehaus, sondern auch eine großräumige Fahrzeughalle und 12 zusätzliche Parkplätze direkt am Haus erhalten. Durch den Umbau des ehemaligen Gaststättenbereiches im Weißen Schwan sind Funktionsräume entstanden, die als Vereinsraum sowie als Wehrleiter- und Lagerraum genutzt werden können.