Auswertung der Sicherheitsanalyse: Crimmitschauer leben gern in ihrer Stadt - sehen aber Verbesserungspotenzial

Im Rahmen einer digitalen Auftaktveranstaltung im Januar 2022 gab die Stadtverwaltung Crimmitschau den Startschuss für die Durchführung einer Sicherheitsanalyse für die Große Kreisstadt Crimmitschau.

In der Sicherheitsanalyse ging es darum, den Ist-Zustand in unserer Kommune mit belegbaren Fakten wieder zu geben und dabei den Zusammenhang mit dem wahrgenommenen Sicherheitsempfinden der Bevölkerung darzustellen. Dabei sollten mögliche Diskrepanzen zwischen tatsächlicher Kriminalität und dem subjektiven Sicherheitsgefühl aufgezeigt werden.

Für die Durchführung und Auswertung der gesamten Sicherheitsanalyse wurden verschiedene unabhängige Institute beauftragt. Dafür wurde ein auf Crimmitschau angepasster Fragebogen erstellt, welcher mittels einer statistischen Zufallsauswahl an 1.000 Bewohner/innen versandt wurde. Die Umfrage fand anonym und datenschutzkonform statt und konnte von den Empfängern postalisch oder online beantwortet werden. Insgesamt beteiligten sich 354 von 1000 zufällig ausgewählten Personen an der Befragung. Die vorliegende Sicherheitsanalyse bildet nun die Arbeitsgrundlage für die perspektivische Entwicklung kommunaler Präventionsangebote und -strategien.

Unter anderem wurde die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit ihrem Wohnort untersucht. Das Gesamtbild zeigt sich dabei sehr positiv. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden hat angegeben, „sehr gerne“ oder „gerne“ in Crimmitschau zu wohnen (>89 %). Auch mit den Leistungen der Stadtverwaltung zeigten sich 80,7 % der Teilnehmenden als „zufrieden“ oder „eher zufrieden“.

Bei aller festgestellten Zufriedenheit mit dem Wohnort und der Großen Kreisstadt Crimmitschau haben sich auch konkrete Anhaltspunkte für Handlungswünsche aus der Bevölkerung ergeben. Besonders wichtig waren den Befragten Verbesserungen im Bereich Ordnung und Sicherheit, bei Verwaltungsabläufen und in der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der Ausbau von Radwegen.

Vor diesem Hintergrund haben die Wissenschaftler den Beteiligten folgende Handlungsempfehlungen gegeben:

Handlungsempfehlungen – Ergebnisse der Auswertung

1.     Einrichtung eines Kommunalen Präventionsrates
2.     Bildung von Workshops zur Bürgerbeteiligung
3.     Erarbeitung eines Gesamtkonzepts „Saubere Stadt“
4.     Aktive Bürger/innenbeteiligung steigern
5.     Zielgerichtete Programme, Inhalte und Veranstaltungen für Frauen und Ältere
6.     Steigerung personeller Präsenz des Ordnungsamtes
7.     Proaktive Kommunikationsstrategie bei Präsenzkräften etablieren
8.     Kontaktaufnahme mit Opfern von Straftaten
9.     Bürgerpolizist/innen namentlich und bildlich bekannter machen
10.  Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochschule der Polizei
11.  Stärkere Verfolgung von Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr, von Geschwindigkeits- und Parkverstößen sowie Verkehrsverstößen durch Fahrradfahrer
12.  Schaffung eines kommunalen Verkehrssicherheitskonzepts
13.  Handlungsbedarfe bei der Stadtverwaltung

  • Straßenbau / Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen
  • Entfernung von Schmierereien / Behebung von Vandalismusschäden
  • Sauberkeit
  • Digitalisierung von Behördengängen
  • Bürgernähe und verständliche Kommunikation
  • Schulische Ausstattung
  • Verschönerung von Spielplätzen

14.  Maßnahmen Drogenhandel und Drogenkonsum / Prävention stärken

Rückblick:

Nachdem bereits die Städte Zwickau, Chemnitz und Leipzig der Allianz

Sichere Sächsische Kommunen beigetreten sind, folgte am 01.12.2021 auch die Stadt Crimmitschau. Das gemeinsame Ziel ist es Kriminalität besser vorzubeugen, um damit das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Dafür stellt der Freistaat Sachsen auf lokaler Ebene für individuelle Präventionsstrategien neben der Beratungsleistung auch Fördermittel zur Verfügung. Handlungsfelder sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffitis, die Vermüllung von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.