Auf der Walz
In Kluft mit Stenz, Charlottenburger und schwarzem Hut besuchten am 6. Juli drei Handwerksgesellen auf der Walz das Rathaus. Arne, gelernter Maurer, Tobias, gelernter Zimmerer und Jens, gelernter Tischler, sind seit mehreren Jahren auf der Walz. Diese jahrhundertealte Tradition begehen die jungen Handwerker, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Sie müssen mindestens drei Jahre und einen Tag auf Wanderschaft gehen, dürfen kein Geld für Unterkunft und Fortbewegung ausgeben und ihrer Heimat nicht näher als 50 km kommen.
Nachdem sie dem Oberbürgermeister ihren Wanderspruch vortrugen, bekamen sie einen kleinen Obolus und das Siegel der Stadt in ihr Wanderbuch. Der alten Tradition nach dürfen sie sich erst nach der Vorsprache vor dem Stadtoberhaupt im Ort Arbeit suchen.
Tobias stammt aus der Region. Der Langenbernsdorfer war seit vier Jahren unterwegs. Gemeinsam mit Jens verschlug es ihn bis in den Senegal. Er kehrt nun in seine Heimat zurück.
Am darauffolgenden Tag besuchte eine junge „Fremde“ das Rathaus. Als freireisende Zimmerin ist Neele bereits seit 1,5 Jahren in ganz Deutschland, Österreich, Spanien und der Schweiz unterwegs. Sie war gekommen, um gemeinsam mit den drei jungen Männern die Heimkehr von Tobias zu feiern.